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So recyceln wir Ski-Innenschuhe in LISKI Schutzmatten

Wir mussten in den drei Jahren vor dem offiziellen Start der Kampagne „Recycle Your Boots“ (RYB – „Schenk deinen Skischuhen ein neues Leben“) viele Herausforderungen überwinden. Die meisten davon sind dem komplexen Aufbau eines Skischuhs geschuldet. Dabei ist der Innenschuh von allen Komponenten jedoch am erwähnenswertesten. Denn hier mussten wir die größten Probleme meistern.

Beim Design eines Ski-Innenschuhs geht es genau wie beim Rest des Skischuhs um Komfort, Passform und Performance bei der Abfahrt – und nicht um Recyclingfähigkeit. Innenschuhe werden aus einer großen Anzahl einzelner Komponenten hergestellt, wie Polyurethanschaumstoff in unterschiedlichen Dichten und Textilstoffen, die zusammengenäht und -geklebt werden.

Es wurde schnell deutlich, dass es nicht möglich war, Innenschuhe zu recyceln und die gewonnenen Materialien bei der Herstellung neuer Ski-Innenschuhe wiederzuverwerten. Also mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen.

Zunächst dachten wir daran, das recycelte Material für Sitzflächen in den Anprobebereichen der Läden unserer RYB-Handelspartner zu verwenden. Wir wollten etwas Nützliches aus dieser wiederverwendeten Ressource machen, was unserem Projekt auch mehr Aufmerksamkeit verleihen würde.

Mit diesem Grundgedanken haben wir uns nach einem Produktionspartner umgesehen, mit dem wir zusammenarbeiten können. Und wir haben glücklicherweise ein Unternehmen gefunden, das sich direkt in unserer Nähe befindet. Re Mat ist eine führende Recyclingfirma für Altmatratzen im norditalienischen Turin. Wir konnten ihr Fachwissen nutzen, um verschiedene Prozesse und Lösungen zu testen, mit denen nicht nur unsere alten Ski-Innenschuhe wiederverwertet werden können, sondern auch die Schaumstoffreste, die bei deren ursprünglichen Produktion in unserer Fabrik in Ungarn angefallen sind.

Genau wie beim Recycling von Skischuhschalen beginnt der Prozess bei den Innenschuhen damit, dass der Schaumstoff zu großen Flocken zerkleinert wird.
Diese Flocken werden dann gewaschen und schließlich erneuert und in eine solide Schaumverbindung gepresst.

Als wir die ersten recycelten Schaumstoffblöcke in den Händen hielten, dachten wir sofort daran, etwas Größeres anzustreben und wir haben uns die Frage gestellt: „Können wir diese alten Ski-Innenschuhe irgendwie wieder auf die Skipiste bringen oder irgendeine Verbindung damit herstellen? Wie wäre es mit Schutzmatten entlang der Pisten?“

Da wir sowieso schon mit der Firma Liski in Kontakt waren, um aus unseren recycelten Kunststoffen Slalomstangen herzustellen, lag es nahe, mit ihnen zu besprechen, ob unser recycelter Schaumstoff für nachhaltigere Schutzmatten in Skigebieten geeignet war.

Wir mussten dafür jedoch erst herausfinden, welche Mischung aus gebräuchlichem Polyurethan und Schaumstoff aus zerkleinerten Ski-Innenschuhen die richtige Stoßabsorption bieten würde, ohne zu viel zu wiegen.

Schutzmatten unterscheiden sich von herkömmlichen Schaumstoffmatten, da sie strenge Sicherheitskriterien erfüllen und einen Zertifizierungsprozess durchlaufen müssen.

Außerdem müssen sie wetterfest, langlebig und einfach zu tragen sein.

Re Mat hat uns bei der Optimierung dieses Prozesses geholfen, indem sie die weicheren Elemente der Innenschuhe so gut wie möglich von den härteren getrennt haben, und diese dann zu kleineren Flocken zerkleinerten.
Die Lösung bestand darin, die Matten mit einer Verbundbauweise herzustellen, bei der eine Schicht recycelten Schaumstoffs zwischen zwei Schichten gebräuchlichen Polyurethanschaumstoffs verwendet wurde.

Die Matte heißt Liski Greenmat und 70 % des Gesamtgewichts (und ungefähr ein Drittel des Gesamtvolumens) besteht aus recycelten Ski-Innenschuhen. Ein CSI-zertifiziertes Labor in Brembate im Nordosten von Mailand hat Crashtests durchgeführt, die gezeigt haben, dass die Stoßabsorption sogar besser war als bei herkömmlichen Schutzmatten.

Dieser gesamte Prozess war eine hervorragende Gelegenheit, um zu demonstrieren, dass das Überwinden großer Herausforderungen zu klugen Innovationen und nachhaltigeren Ergebnissen führen kann. Nachhaltigkeit ist eine Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen. Aber auch bei schwierigen Herausforderungen sollten wir uns nicht von scheinbar unmöglichen Aufgaben abbringen lassen.

Die Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen und die Nutzung des jeweiligen Fachwissens können eine schnellere Veränderung zu einer besseren Zukunft mit einem ausgereifteren Kreislaufwirtschaftssystem bewirken – mit einem geringeren Energieverbrauch und geringeren Emissionen. Von der Piste zurück auf die Piste.