Wo starten, wenn nicht bei den großen Bergen, den majestätischen Gletschern und den unglaublichen Bergseen, die charakteristisch sind für den Südwesten der Schweiz. Der Gornergletscher war unser erstes Ziel. Der Aufstieg über die linke Seite auf einer Länge von 14 km fühlt sich ein wenig so an, als sei man in einen zeitlosen Raum eingetaucht.
Im Süden das Breithorn, der Pollux, der Castor, der Lyskamm und der Monte Rosa rahmen ihn ein zu einem der schönsten Szenarien des Alpenraums. Vom Rotenboden aus, der mit der Gornergratbahn zu erreichen ist, Richtung Monte-Rosa-Hütte fällt der Weg im ersten Teil sanft ab Richtung Gletscherbett. Diese 4000er-Gipfel anzuschauen, die die Eiszunge überragen und die wir oft auf Skiern hinunter fahren, diese von unten anzuschauen, erzeugt schon einen gewissen Effekt. Jene gewaltigen Eismassen, die in ständiger Bewegung sind, geben gleichzeitig ein Zugehörigkeitsgefühl sowie von Zerbrechlichkeit.
Gletscherbett angekommen beginnt der Aufstieg zur Monte-Rosa-Hütte, die wir wenig später nach einigen Passagen an Fixseilen und Holzstegen erreichen. Von hier hat man eine atemberaubende Aussicht. Diese reicht vom Monte Rosa über den Gornergrat bis zum Matterhorn.
Die Spalten im Gletscherbett scheinen fast so, als würde es atmen, sie lassen es lebendiger und noch bewegter erscheinen, als es sowieso schon ist. Die Gebirgsbäche, die es zerfurchen und die unzähligen, sich bildenden kleinen Seen erzeugen wahrhaftig ein Gefühl des Schmelzens.
Wir bleiben noch ein paar Minuten dort und dann ist es Zeit für den Rückweg, wir folgen jenen Gebirgsbächen, denn das Wasser in seinen verschiedenen Formen ist das Element unserer ersten Etappe und von den Gletschern wechseln wir zu den Seen bzw. zu einem im Besonderen. Zermatt lassen wir hinter uns und streben in Richtung eines Bergsees, der uns besonders neugierig macht: Der Oeschinensee. Dieser Ort, UNESCO-Welterbe, ist unglaublich ein intakter Bergsee, der von den Gletscherbächen gespeist wird, der vielleicht schönste Bergsee, den wir je gesehen haben. Umgeben von den Gipfeln der 3000er, wie Blüemlisalp, Oeschinenhorn, Fründenhorn und Doldenhorn, die senkrecht ins Wasser eintauchen und dem See einen unglaublichen Anblick verleihen. Auf einem Weg steigen wir hinauf bis auf 2000 m. Der Ausblick ist wirklich fantastisch, es gibt überall Aussichtspunkte, der Kontrast zwischen azurblauem Wasser, schneebedeckten Gipfeln und Felsen ist beeindruckend. Dieser Ort bietet, egal, von wo aus man schaut, ein Bild zum Träumen und die Farben verändern sich im Laufe des Tages.